Hungertuch zur Fastenzeit

Kommunionkinder gestalten Hungertuch 

Die Gestaltung des Hungertuchs ist Teil eines Projekts der Erstkommunionvorbereitung. Es soll den Kindern die Besonderheiten der vorösterlichen Zeit nahebringen. 

Auf dem Tuch haben die Kommunionkinder Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu dargestellt.

Der Sinn des Hungertuches ist es, einerseits das heilige Geschehen am Altar zu verdecken, andererseits soll es von biblischen Erzählungen berichten, um allen Kirchenbesuchern die Heilsgeschichte in Bildern vor Augen zu führen. 

In diesem Jahr wollten wir an mehreren Sonntagen eigentlich mit den Kommunionkindern begleitende Kinderwortgottesdienste feiern...

Eigentlich...

Doch Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Aber für unsere Kommunionkinder war das kein Problem. Zusammen mit ihren Eltern haben sie die hier veröffentlichten Hungertücher dann einfach zu Hause gestaltet. Und diese sind ganz, ganz toll geworden. Hierfür herzlichen Dank. 

 

 

 

 

Liebe Eltern, liebe Kommunionkinder,

es wird allmählich Frühling und von Tag zu Tag wird es heller. In der Natur erwacht neues Leben. Die Welt um uns herum verändert sich.

In der Kirche begehen wir die österliche Bußzeit, meist nennen wir sie „Fastenzeit“. Das hat mit dem alten Brauch zu tun, in dieser Zeit bewusst auf bestimmte Speisen zu verzichten. Viele Menschen nehmen diesen Brauch heute in der einen oder anderen Form auf. Die Fastenzeit ist eine Chance, über das, was uns wesentlich und wichtig ist, nachzudenken. Der Verzicht z.B. auf Süßigkeiten kann da eine Hilfe sein.

Auf dem Erstkommunionweg wollen wir auch das Fasten ausprobieren. Wir fasten mit den Augen. Auch das ist eine alte Tradition. In vielen Kirchen werden in den nächsten Tagen „Hungertücher“ aufgehängt. Das sind reich gestaltete Tücher, auf die z.B. Szenen aus der Bibel gemalt sind.

Die Tücher zeigen etwas. Zugleich verdecken sie in der Kirche auch etwas ganz Besonderes. Was hinter den Hungertüchern ist, kann man nicht sehen. Bis Ostern verdecken sie beispielsweis den gewohnten Blick auf den Hochaltar oder auf viele Heiligenfiguren und biblische Szenen.

Das ist dann ein Fasten mit den Augen: manchmal sieht man im Alltag etwas erst wieder richtig, wenn man neu hinschaut. Wenn man eine Zeitlang weggesehen hat. Die Hungertücher helfen dabei. Sie verstecken etwas, und zugleich sind sie Sehhilfen zum „Neu-Hinschauen“.

So eine Sehhilfe sollen alle Kommunionkinder in den nächsten Tagen gestalten.

Dazu bekommt jede Familie unserer Erstkommunionkinder ein Stück weißen Stoff, Filz und eine Jesus-Geschichte. Diese Materialien können ab sofort im Pfarrbüro in Morbach abgeholt werden. Aufgabe der Kommunionkinder ist es nun, auf diesem Stoff zu einer biblischen Geschichte ein Filz-Bild zu gestalten. Die Kommunionkinder sollen überlegen, was sie zeigen möchten, welche Farben sie verwenden wollen und wie sie das Bild gestalten. Hierzu hilft die Jesus-Geschichte, die den Materialien beigefügt ist. Am Rand sollte etwas Platz gelassen werden, denn wenn alle fertig sind, fügen wir die Einzelbilder zu einer großen Bildergeschichte zusammen und hängen sie in der Kirche auf.   

Zu jedem Bild (mit buntem Filz auf dem weißen Stoff) benötigen wir dann noch eine kurze Beschreibung. Diese muss zusammen mit dem kleinen Hungertuch bis spätestens 26. Febr. 2021, im Kath. Pfarramt, Bahnhofstr. 1a, in Morbach abgegeben werden. Ich bin schon ganz gespannt auf eure Kunstwerke!

Damit ihr das alles noch einmal nachlesen könnt, habe ich für euch wiederum eine digitale Pinnwand (man nennt es auch Padlet) im Internet eingerichtet. Um diese im Internet aufzurufen, verwendet bitte den folgenden Link:                                                                                                     https://padlet.com/pfarreiengemeinschaft/8ij14sniwq3ay354

Auf diesem Padlet findet man nochmals die Aufgabenbeschreibung zur Gestaltung eines kleinen Hungertuches und eine Menge an weiteren Impulsen für die Fastenzeit.

Warum dieses Projekt "Hungertuch - Anders sehen lernen" so wichtig ist:

Das Sehen aus neuen Perspektiven richtet sich in diesem Projekt wieder nach außen, diesmal auf den Kirchraum. Die Kinder setzen sich mit jeweils einer Szene aus dem Leben Jesu auseinander, gestalten sie als „Hungertuch“ und prägen mit dem fertigen Tuch den Kirchenraum – er wird so ein Stück weiter auch „ihr“ Raum. Die Neugestaltung des Kirchenraumes, die die Kinder mit dem Hungertuch ermöglichen, führt allen in der Kirche vor Augen: Die Zeit vor Ostern ist eine Zeit des Neu-Sehen-Lernens.
Damit wiederholt und vertieft der Impuls zugleich eine Erfahrung, die gerade die Kinder im Kontext des letzten Projektes machen konnten.

Für die kommende Zeit von Herzen alles Gute, Gottes Segen und Gesundheit, das wünscht
Pastor Michael Jakob

© Bild: Misereor Aachen