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Lied zur Eröffnung GL 437, 1-4

1 Meine engen Grenzen, / meine kurze Sicht, bringe ich vor dich. /
Wandle sie in Weite; / Herr, erbarme dich.

2 Meine ganze Ohnmacht, / was mich beugt und lähmt, bringe ich vor dich. /
Wandle sie in Stärke; / Herr, erbarme dich.

3 Mein verlornes Zutraun, / meine Ängstlichkeit bringe ich vor dich. /
Wandle sie in Wärme; / Herr,  erbarme dich.

4 Meine tiefe Sehnsucht, / nach Geborgenheit bringe ich vor dich. /
Wandle sie in Heimat; / Herr, erbarme dich.

Liturgische Eröffnung

+  Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Jesus Christus, in dessen Namen wir uns versammelt haben, sei mit euch.

Begrüßung

Liebe Christen, ich darf Sie wieder ganz herzlich begrüßen, schön dass Sie den heutigen Gottesdienst wieder mit uns feiern, in der Hoffnung, dass Sie alle auch gesund sind.

Wer wünscht ihn sich nicht: den Respekt!  Jeder von uns braucht ihn wie die Luft zum Atmen.
Es tut einfach gut, wenn Menschen mir zeigen: Ich schätze dich, du bist wertvoll.
So wie du bist. Weil du ein Mensch bist. Doch wie können wir es schaffen, dass wir respektiert werden?

Ein Zusammenleben in einer Gesellschaft funktioniert doch nur dann, wenn es gewisse Spielregeln gibt, an die man sich halten muss.
Aber für manche gibt es keine Nachsicht, sondern nur Konsequenzen.
Für manche gibt es keine humorvolle Gelassenheit, nur Härte.
Für manche gibt es keine Geste mit einer lächelnden Großzügigkeit, nur gnadenlose Verbissenheit, die blind ist für die Folgen.

Was wir brauchen ist mehr Respekt und eine Gnade, eine völlig unerwartete und unverdiente Überraschung…
ein Geschenk, das genau das trifft, wonach ich mich im Tiefsten gesehnt, aber nicht im Traum damit gerechnet habe…
eine Erfahrung, die mir im Innersten wohl tut…
weil ich merke, dass ich ganz persönlich gemeint bin und meine Ecken und Kanten, meine Fehler und meine Schuld den andern nicht hindern, mir so gut zu begegnen…
weil ich merke, ihm liegt etwas an mir…
da schenkt mir einer von Herzen, ja legt sogar Herzblut hinein, weil er mein Herz sucht…
im englischen sagen wir „Amazing grace“ dazu - unverdiente Gnade!!!
Bitten auch wir an diesem Sonntag um die Gnade Gottes und das Erbarmen des Herrn. Begrüßen wir ihn, Christus selbst, im Kyrie.

Kyrie GL 706

Gloria GL  170,1+2

1 Allein Gott in der Höh sei Ehr / und Dank für seine Gnade, /
darum, dass nun und nimmermehr / uns rühren kann kein Schade./
Ein Wohlgefallen Gott an uns hat; / nun ist groß Fried ohn Unterlass, /
all Fehd hat nun ein Ende.

2 Wir loben, preisen, anbeten dich; / für deine Ehr wir danken. /
dass du, Gott Vater, ewiglich / regierst ohne alles Wanken. /
Ganz ungemessen ist deine Macht, / allzeit geschieht, was du bedacht. /
Wohl uns solch eines Herren!

Tagesgebet

Barmherziger Gott, gib,
dass wenn wir nicht äußerlich
das Sakrament des Leibes und Blutes des Herrn empfangen können,
doch innerlich dessen Wesen und Kraft erfahren.
Guter Gott, lass uns deinen geliebten Sohn,
der sich uns in dieser geistlichen Kommunion schenkt,
einst ewig schauen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.

Lesung  Weish 12,13.16-19

Lesung
    aus dem Buch der Weisheit.

Es gibt keinen Gott, Herr, außer dir,
    der für alles Sorge trägt;
daher brauchst du nicht zu beweisen,
    dass du gerecht geurteilt hast.

Deine Stärke ist die Grundlage deiner Gerechtigkeit
und deine Herrschaft über alles 
    lässt dich alles schonen. 
Stärke beweist du,
    wenn man an deine unbeschränkte Macht nicht glaubt,
und bei denen, die sie kennen,
    strafst du die anmaßende Auflehnung.

Weil du über Stärke verfügst,
    richtest du in Milde
und behandelst uns mit großer Schonung;
denn die Macht steht dir zur Verfügung,
    wann immer du willst.
Durch solches Handeln hast du dein Volk gelehrt,
    dass der Gerechte menschenfreundlich sein muss,
und hast deinen Söhnen und Töchtern die Hoffnung geschenkt,
    dass du den Sündern die Umkehr gewährst.

Wort des lebendigen Gottes!

Antwortgesang GL 517

Der Herr v ergibt die Schuld und rettet unser Leben.

Halleluja GL 174,1

Evangelium Mt 13, 24-43

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit
    erzählte Jesus der Menge folgendes Gleichnis:
Mit dem Himmelreich
    ist es wie mit einem Mann,
    der guten Samen auf seinen Acker säte.
Während nun die Menschen schliefen,
    kam sein Feind,
säte Unkraut unter den Weizen
und ging weg.
Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
    kam auch das Unkraut zum Vorschein.
Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn
und sagten: Herr,
    hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät?
Woher kommt dann das Unkraut?
Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?
Er entgegnete: Nein,
damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt.
Lasst beides wachsen bis zur Ernte
und zur Zeit der Ernte
    werde ich den Schnittern sagen:
    Sammelt zuerst das Unkraut
    und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen;
den Weizen aber bringt in meine Scheune!
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus!

Credo GL 719

Wir glauben an den einen Gott, / in dem wir sind und leben, /
an Jesus Christus, der im Tod / für uns sich hingegeben, /
und an den Beistand, seinen Geist, / der uns vergibt die Sünden /
und Gott uns Vater nennen heißt, / das Leben hilft uns finden.

Fürbitten

Guter Gott, dir tragen wir unsere Fürbitten vor:

Wir bitten für die Menschen, die wir lieben:
unsere Mütter und Väter, unsere Großeltern,
unsere Partner, unsere Kinder und Enkel,
unsere Freunde nah und fern.
Für sie brennt dieses Licht.

Diese Kerze brennt für Menschen,
an die ich gerne denke, 
weil ich ohne sie nicht wäre,
ohne sie nicht leben will.

Wir bitten für die Alleinstehenden,
für die Isolierten, für die Menschen auf der Straße.
Für sie brennt dieses Licht.

Diese Kerze brennt für Menschen,
an die vielleicht kein andrer denkt
und die sich verlassen fühlen,
keiner ihnen Nähe schenkt.

Wir bitten für die Menschen im Krieg,
für die Hungernden und Kranken auf der ganzen Erde.
Für sie brennt dieses Licht.

Diese Kerze brennt für Menschen,
die der Krieg und Hunger schwächt
weil ich damit klagen möchte
mein Gott, das ist nicht gerecht.

Wir bitten für die Kranken und die,
die ihnen beistehen und helfen.
Für die Ärztinnen und Krankenpfleger,
für die Mediziner und Forscher,
für die Menschen, die die politische
Verantwortung tragen in dieser Zeit,
für alle, die dafür sorgen, dass das Leben weitergeht.
Für sie brennt dieses Licht.

Diese Kerze brennt für Menschen
dort wo die Verzweiflung wohnt,
weil ich ihnen herzlich wünsche
Dass mein Gott sie reich belohnt.

Wir bitten für die Sterbenden, für die
Trauernden und Hinterbliebenen.
Für die, die dem Virus zum Opfer gefallen sind.
Eine Kerze brennt für alle Menschen –
gleich welcher Herkunft, Geschlecht, Religion.

Diese Kerze brennt für Menschen,
die bereits gestorben sind 
und nun neu geboren werden
in Gottes Reich als Gottes Kind.

Guter Gott, zeige uns in der gegenwärtigen Zeit deine Wege und stärke in uns das Vertrauen auf deine Hilfe. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. 

Gabenbereitung GL 187

1 Wir weihn der Erde Gaben / dir Vater, Brot und Wein; /
das Opfer hoch erhaben / wird Christus selber sein. /
Er schenkt dir hin sein Leben, / gehorsam bis zum Tod, /
uns Arme zu erheben / aus tiefer Schuld und Not.

2 Sieh gnädig auf uns nieder, / die wir in Demut nahn; /
nimm uns als Christi Glieder / mit ihm zum Opfer an. /
Lass rein uns vor dir stehen, / von seinem Blut geweiht, /
durch Kreuz und Tod eingehen / in deine Herrlichkeit.

Gabengebet

(Messbuch)

Präfation

(Messbuch)

Sanctus GL 199

Heilig ist Gott in Herrlichkeit; / sein Ruhm erfüllt die Himmel weit. /
Lobsinget, jubelt ihm, Hosanna. / Preis ihm, der kommt in unsre Zeit. /
Lobsinget, jubelt ihm, Hosanna.

Zweites Hochgebet

(Messbuch)

Nach der Wandlung (Akklamation) GL 738

Wir preisen deinen Tod… 

Vater unser 

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Friedensgruß

Agnus Dei GL 133

K Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt:
A Erbarme dich unser.
K Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt:
A Erbarme dich unser.
K Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt:
A Gib uns deinen Frieden.

Kommunion GL 820,1-3

1 Unser Suchen nach den Einen, / dessen Liebe uns umfängt, /
erfülle unsre Herzen, / werde Sehnsucht, die uns lenkt. /
Denn aus seinem Wort zu leben / und in Christus selbst zu sein, /
führt den wahren Weg des Friedens, / wird zum Leben uns befrein. /
Gehn auch wir die Wege Jesu, / den Menschen zugewandt, /
stets vereint in seiner Liebe: / Er selbst hat uns gesandt.

2 Wer den Blick auf ihn gerichtet / und in seiner Liebe bleibt, /
wird zum Segen für den Nächsten, / dessen Angesicht ihn zeigt. /
Immer neu sich selbst zu geben / im Gebet, in Wort und Tat, /
so zu dienen und zu lieben, / werde unsres Lebens Saat. /
Gehn auch wir die Wege Jesu, / den Menschen zugewandt, /
stets vereint in seiner Liebe: / Er selbst hat uns gesandt.

3  Unser Dasein schenke Hoffnung / denen, die sie längst verloren, /
die in Einsamkeit und Armut, / die in Dunkelheit geboren. /
Jesu Liebe, sie gilt allen, / auch den schwächsten lässt er nicht. /
Keinen gibt der Herr verloren, / seine Treue nie erlischt. /

Gehn auch wir die Wege Jesu, / den Menschen zugewandt, /
stets vereint in seiner Liebe: / Er selbst hat uns gesandt.

Meditation

Viel zu oft machen wir unseren Wert an dem fest, wie andere uns beurteilen. Und wir kämpfen darum, gut abzuschneiden. Doch wer bestimmt die Kriterien dafür? Wer gibt den anderen das Recht, meinen Wert festzulegen? 

Wertschätzung – dieses viel verwendete Wort ist daher nicht ungefährlich: denn es legt eine verräterische Spur. Die Diskussion darüber gehört nicht nur in die Zeit, als es noch die Sklaverei gab. Es ist zu allen Zeiten und an allen Orten, wo Menschen leben, ein aktuelles Thema – selbst in unserem kleinen Alltag.

Das beschreibt sehr schön auch eine kleine Anekdote über einen Studenten am Beginn seines Universitätsstudiums: 

«Der Dozent einer amerikanischen Universität hielt zu Beginn einer Vorlesung einen 20-Dollar-Schein hoch und fragte seine Studenten, wer ihn haben wolle. Einige hoben ihre Hände, doch der Seminarleiter meinte, bevor er ihn verschenke, wolle er noch etwas damit tun. «Er zerknüllte ihn zu einer kleinen Kugel und fragte wieder: „Wer will diesen Schein?“ Die Hände blieben weiterhin in der Luft. „Und wenn ich nun das damit mache?“ Und er warf den Schein gegen die Wand, ließ ihn zu Boden fallen, trampelte darauf herum und hielt ihn dann wieder hoch. Die Hände blieben weiterhin erhoben.

„Sie sollten dies niemals vergessen“, meinte der Seminarleiter. „Was immer ich auch mit dem Schein anstelle, er bleibt eine 20-Dollar-Note. Auch wir werden in unserem Leben kleingemacht, getreten, misshandelt, beschimpft. Dennoch sind wir immer gleich viel wert.“»

Um uns einen eigenen Wert zuzugestehen, brauchen wir vorher die Anerkennung und den Zuspruch anderer. Irgendjemand muss es uns beibringen, dass wir einen Wert haben.

Manchen ist damit eine glückliche Geschichte geschenkt, andere haben es schwerer. Doch irgendwann kommt der Punkt im Erwachsenwerden, wo wir uns zu unserem Wert stellen müssen. Und von dem Moment an gilt, was der Seminarleiter seinen Studenten beizubringen versucht hat: nämlich daran festzuhalten, dass niemand uns diesen Wert nehmen kann – egal wie wir behandelt werden. Und so sollten wir auch mit dem Wert anderer umgehen, ihnen helfen, zu sich zu stehen.

Schlussgebet

(Messbuch)

Feierlicher Segen

Schlusslied GL 452, 2+5

Kv Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen, /
er zeige freundlich dir sein Angesicht, /
der Herr wird mit Erbarmen dir begegnen, /
und leuchten soll dir seines Friedens Licht.

2 Gott segne dich mit seinem reichen Segen, /
er schenke Wachstum dort, wo du gesät. /
Vollenden möge er, was du begonnen, /
wenn er zum Mahl des Gottesreiches lädt.

5 Er schenke dir Vergebung und Erbarmen /
und lösche aus, was dich von ihm entzweit. /
Erheben sollst du dich und wieder atmen, /
der Herr hat dich von aller Last befreit.