Kirche in Bischofsdhron

Der erste Hinweis auf eine Kirche findet sich bereits im Jahre 1277. Diese erste Kirche in Bischofsdhron war ein schmuckes romanisches Bauwerk und im Innern recht farbenfroh für die damalige Zeit.

«Das Patronat der Kirche und der Zehnte zu Dhroyne wurde 1277 von Gerhard, Herrn von Kempenich, an Kurtrier verkauft; danach wurde der Ort zum Unterschied von Dhron bei Neumagen und Gräfendhron „Bischofsdhron“ genannt.» Nachzulesen in: Hans Vogts, Die Kunstdenkmäler des Kreises Bernkastel, 1935. Im Jahre 1762 macht J. Seiz einen Plan zum Bau der neuen Kirche. Sein Bruder Andreas Seiz führte dann den Bau aus.

Beschreibung der Kirche St. Paulinus

Von dem älteren Bau ist der auf quadratischem Grundriß aufsteigende Westturm erhalten. Das Langhaus ist dreijochig, der dreiseitig geschlossene Chor zweijochig; die von starken Pfeilervorlagen aufsteigenden Kreuzgewölbe sind in diesem korb-, in jenem rundbogig; die Triumphöffnung zwischen beiden ist rundbogig. Langhaus und Chor haben je sechs Rundbogenfenster.

Ausstattung

Hochaltar, Holz, von geschweiftem Grundriss, Mittelfeld mit Bild der Himmelfahrt Mariä, seitlich Figuren der h. Paulinus und Donatus; Volutenbekrönung mit schwebenden Engelsfiguren und einem Relief der Dreifaltigkeit.

Zwei Seitenaltäre, Holz, mit neuen Gemälden der h. Josef und Katharina zwischen einem Pfeiler- und Säulenpaar, dem Hochaltar ähnlich. Kanzel, Holz, gut gearbeitetes Rokokowerk, mit Aufgang und Schalldeckel, durch flach vortretende Pfeiler mit Akanthusschnitzerei gegliedert. Orgelprospekt, mit zwei durchbrochen geschnitzten Flügeln, Blattwerk und Girlanden, Empirestil, ohne feinere Durcharbeitung; das Orgelwerk wurde 1828 von Gebr. Stumm in Sulzbach ohne das Schreinerwerk angefertigt.

Vier Beichtstühle, im Stil der Altäre, mit geschweiften, vasenbekrönten Giebeln als Abschluss. Reliquiar, Silber, vergoldet, in Form einer Strahlenmonstranz, mit Reliquien der h. Apollonia, durch getriebene Arbeit im Louis-XVI.-Stil geschmückt.

Drei Glocken mahnen zum Gebet

Die älteste Glocke stammt aus dem Jahre 1482. Die zweite Glocke wurde im Jahre 1770 angeschafft. Die dritte Glocke fand ihre Weihe am Pfingstsonntag des Jahres 1963. Sie läutete zum ersten Mal zum Tode von Papst Johannes XXIII.

Entnommen aus: Eduard Anton und Josef Schemer, Chronik Bischofsdhron, Trier, 1992.